An der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde die "Führungs-Simulation MANV" entwickelt. Ein Planspiel, bei dem Patienten, Einsatzfahrzeuge, Material, Personal und Verletzte durch magnetische Karten simuliert werden. So können große Einsatzlagen in Echtzeit dargestellt werden. Bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) muss unter der "Abschnittsleitung Gesundheit" schnellst möglich eine funktionierende Führungsstruktur mit Unterabschnitten wir "Erstversorgung", "Behandlungsplatz", "Transportorganisation", "Bereitstellungsraum" und "Betreuungsstelle" aufgebaut werden. Unter diesen Abschnitten werden dann weitere Unterabschnitte zusammengefasst. Zum Beispiel mehrere "Patientenablagen" im Unterabschnitt "Erstversorgung". Dabei gilt der Führungsgrundsatz: eine Führungskraft kann maximal 5 Unterabschnitte führen. So sollte schnell eine Führungsstruktur mit Kommunikationswegen entstehen. Die Führungskräfte müssen ihre Einsatzabschnitte entsprechend der simulierten Lage führen und diese Lage schnellst möglich abarbeiten. Ziel ist es natürlich immer so schnell wie möglich die Erstversorgung der Patienten sicherzustellen und diese dann schnellst möglich zur Versorgung in Krankenhäuser zu transportieren. Da die "Patienten" sich in der Lage auch dynamisch verändern (je nach ergriffenen Maßnahmen und Zeit), kann auch die Effektivität des gesamten Einsatzablaufes beurteilt werden.
Die Führungssimulation ermöglicht das Üben der Führungsstrukturen ohne real eine große Zahl an Einsatzfahrzeugen, Personal und Verletztendarstellern durch die Gegend zu scheuchen.
Nachdem mehrere Führungskräfte aus dem Westerwald zusätzlich zu ihrer Zug-/Verbandführerausbildung Lehrgänge an der AKNZ besucht haben (MANV I und II, Terror I - mit bis zu 250 Patienten) und auch der DRK Landesverband mittlerweile mit diesem System Führungskräfte ausbildet, hat der DRK Kreisverband Westerwald eine eigene Führungssimulation mit unseren real vorhandenen Fahrzeugen und Einheiten angeschafft.
An diesem Wochenende fand die vierte Übung mit dem System für Führungskräfte im Westerwaldkreis statt. (zusätzlich haben wir am 12.01.2019 eine Simualtion für den DRK Kreisverband Altenkirchen durchgeführt)
An der Tafel im Regieraum sind alle Rettungsmittel (Fahrzeuge: RTW, KTW, NEF) des Rettungsdienstes und des medizinischen Katastrophenschutzes im Westerwald sowie Luftrettungsmittel (Rettungshubschrauber) und Einsatzmittel angrenzender Landkreise als Fahrzeugkarten dargestellt.
In weiteren 5 Klassenräumen wurden 4 Patientenablagen und der Bereitstellungsraum untergebracht. Hier wurde jeweils ein Gruppen/- bzw. Zugführer eingesetzt, der die Patientenversorgung bzw. den Bereitstellungsraum führen sollte. Auf dem Schulhof standen 3 Einsatzleitwagen (ELW1), aus denen der "Abschnitt Gesundheit" sowie die Unterabschnitte "Erstversorgung" und "Transportorganisation"geführt wurden.
Die Kommunikation zwischen den einzelnen Abschnitten wurde über Digitalfunk abgewickelt. Nach dem Funkkonzept, dass hier ebenfalls wiederholt beübt wurde, wurden 3 Digitalfunkgruppen eingesetzt.
Führungsstruktur und Kommunikation (bei dieser Übung ohen BHP und Betreuung)
Fahrzeugkarte mit Personalkarten
Patientenkarten abgeklebte Felder dynamischer Verlauf: nach Zeit werden Felder göffnet
Dynamischer Verlauf: erst "grün", dann "gelb" und schließlich rot "akut Behandlungsbedürftig": Notfallbild: stumpfes Bauchtraum mit geringer innerer Blutung: ist der Patient nach 15 Minuten noch da, also nicht transportiert, wird er sich dramatisch verschlechtern.